… Wissenswertes rund um INCI-Codes

Was sind eigentlich INCI-Codes und wozu sind sie gut? Wie lese ich INCIs und welche Codes sollte ich vermeiden?
Genau das will ich euch heute ein bisschen näher bringen, denn ich finde es wichtig zu wissen, was man sich auf den Körper und in’s Gesicht schmiert. Dies sehen immer mehr Menschen so und das Bewusstsein für INCIs steigt.

Was sind INCI-Codes?

INCI steht für “International Nomenclature for Cosmetic Ingredients”. Wenn ihr im Chemieunterricht aufgepasst habt, sagt euch wahrscheinlich der Begriff Nomenklatur noch was. Das war doch das, wo man Molekülen Namen gegeben hat…? Genau!

Bei den INCIs ist das jedoch leider nicht ganz so einfach, da deren Namen nicht immer den genauen Namen der chemischen Verbindungen entsprechen. Trotzdem können wir mit Hilfe von INCI-Codes herausfinden, welche Inhaltsstoffe sich zum Beispiel in unserer Bodylotion oder unserem Duschgel befinden.

In der Europäischen Union ist die Auflistung aller Inhaltsstoffe in Kosmetika sogar gesetzlich vorgeschrieben, aber auch in den USA gibt es Auflagen, die überwacht und befolgt werden müssen.


Was bringen mir INCI-Codes und wie lese ich sie?

INCI-Codes sind also kurz gesagt dazu da, den Verbraucher darüber in Kenntnis zu setzen, welche Inhaltsstoffe in Kosmetika enthalten sind.

Die Richtlinine geben vor, dass die Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge je Anteil angegeben werden müssen. Dies bedeutet, dass die Inhaltsstoffe, die auf der Liste ganz oben stehen, prozentual bzw. anteilsmäßig gesehen in größerer Menge vorkommen, als die Inhaltsstoffe, die weiter unten stehen.

Als Beispiel habe ich euch hier einmal die Liste der Inhaltstoffe des Garnier Fructis Wunderöl Hitzeschutz & Pflege abfotografiert, über das ich übrigens auch hier kurz berichtet habe - Link!

Hier könnt ihr gut sehen, dass “Cyclopentasiloxane” an erster Stelle steht. Dies bedeutet, dass dieser Inhaltsstoff quasi die “Hauptzutat” des Wunderöls ist. Bei diesem Stoff handelt es sich übrigens um ein Silikon, das wie andere Silikone z.B. als Haarspülung, Trägerstoff, Schmiermittel und Lösungsmittel verwendet wird (Quelle - Link!).

An zweiter und dritter Stelle folgen Dimethiconol und Argania Spinosa Oil / Argania Spinosa Kernel Oil. Diese Inhaltsstoffe belegen nach verwendeter Menge also Platz 2 respektive 3. Dimethiconol ist wiederum ein Silikon (erkennbar an der Silbe -on), es wurde jedoch mit einer OH- bzw. Hydroxygruppe (erkennbar an der Endung -ol) angereichert. Bei Argania Spinosa Oil handelt es sich um Arganöl. Die Angabe mit dem Schrägstrich bedeutet, dass es für diesen Inhaltsstoff verschiedene Bezeichnungen gibt.


Welche INCI-Codes, bzw. Inhaltsstoffe sollte ich vermeiden?

Nun haben wir also gelernt, was INCI-Codes sind, was sie uns bringen und wie wir sie lesen.
Folgend möchte ich euch eine (unvollständige) Liste von INCIs geben, auf die ich persönlich versuche, zu verzichten.

Aluminiumchlorohydrat
Der chemische Name lautet Aluminiumhydroxychlorid und es wird beispielsweise in Antitranspirants eingesetzt, um die Schweißproduktion (und somit Geruchsbildung) zu hemmen. Aluminiumchlorohydrat steht unter Verdacht, Brustkrebs und sogar Alzheimer Link! zu verursachen.
Gerade nach dem Rasieren werden die Moleküle durch kleine Wunden absorbiert und in Studien mit Brustkrebspatientinnen wurden vermehrt Ansammlungen von Aluminium in und um die Tumore gefunden. Link!

Alkohol
Alkohol (INCI: Alcohol denat) ist in vielen Kosmetika enthalten. Alkohol wirkt austrocknend, was gerade bei Produkten wie Cremes nicht gut ist. Im ersten Augenblick mag die Creme feuchtigkeitsspendend wirken, auf lange Sicht hin trocknet die Haut jedoch schneller aus, weshalb ein “Teufelskreis des Eincremens” entsteht.

Mineralöle / Paraffine
Die meisten Cremes enthalten Mineralöle. Bei den INCIs Mineral Oil, Paraffinum Liquidum und Petrolatum solltet ihr hellhörig werden. Hier habe ich beispielsweise bereits kurz über Paraffine geschrieben - Link!
Paraffine sind ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung - mal ganz ehrlich, würdet ihr euch das in’s Gesicht schmieren?
Paraffine verstopfen unter anderem die Poren, allerdings sind die Meinungen zwiegespalten. Stiftung Warentest sowie das Bundesamt für Verbraucherschutz und die Cosmetic Ingredient Review in den USA gehen davon aus, dass von Paraffinen keine Gefahr ausgeht; Stiftung Ökotest spricht sich jedoch gegen Paraffine aus, da sie die Austrocknung der Haut und somit die Faltenbildung begünstigen können. Link!

Parabene
Parabene gehören sind Ester der Hydroxybenzoesäure und werden auf Grund ihrer Wirkung gegen Mikroben und Pilze häufig in Kosmetika eingesetzt.
Parabene stehen unter Verdacht, Allergien auszulösen. Zudem sind sie, vor allem Propyl- und Butylparaben, in ihrer chemischen Struktur den Östrogenen sehr ähnlich, weshalb sie bei männlichen Föten eventuell zu Störungen des Hormonhaushalts und einer Femininisierung führen könnten. Gleiches gilt für Phthalate und Polychlorierte Biphenyle (PCB).
Propylparaben und Butylparaben dürfen deshalb seit April nicht mehr in Kosmetika für Babies und Kleinkinder, z.B. Wundschutzcremes, eingesetzt werden, da die Parabene durch gereizte Haut leichter aufgenommen werden können.
Link!

Polyethylenglycol (PEG)
Polyethylenglycole, meist mit PEG abgekürzt, werden in Kosmetika dazu verwendet, die Haut aufnahmefähiger bzw. durchlässiger für andere Wirkstoffe zu machen. Der Einsatz von PEGs wird kontrovers diskutiert, da so beispielswei se auch Giftstoffe einfacher durch die Haut absorbiert werden können.


Hilfreiche Links

Verschiedene Websites und Apps bieten mittlerweile eine INCI-Datenbank an. Bei vielen dieser Portale kann man entweder der Barcode einscannen, oder anhand des genauen Produktnamens suchen.
Hier habe ich einige dieser hilfreichen Websites für euch rausgesucht und aufgelistet:

www.codecheck.info
www.kosmetik-check.de
www.incipedia.de


Eure Meinung

Auf welche INCIs verzichtet ihr? Ich bin gespannt, eure Meinung in den Kommentaren zu hören!


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Fran.
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